Datum

04. Nov 2020
Vorbei!

Uhrzeit

19:00

Spuren – Die Opfer des NSU

Ein Dokumentarfilm von Aysun Bademsoy

Am 4. November 2011 enttarnte sich der „Nationalsozialistische Untergrund“ selbst, dadurch das sich zwei Untergetauchte umbrachten und versuchten Beweise zu vernichten, nachdem ein Banküberfall schief ging. Die dritte Untergetauchte eines Netzwerkes, das mehr umfasst als ein Trio, war im folgenden Prozess die Hauptangeklagte. 9 Jahre später und nach einem der größten Gerichtsverfahren der deutschen Geschichte kennen alle die Namen der Täter, doch die wenigsten die der Opfer. Diese bleiben und blieben auch im Gerichtsprozess das, was sie für die Mörder waren: austauschbare Opfer, ohne Persönlichkeit und Individualität.

Nicht nur, dass der Richter den Rassismus reproduzierte, auch die lückenlose Aufklärung ist nie real geworden. Die Geschichte vom Trio wird aufrechterhalten, Netzwerke und gesellschaftliche Stimmung nicht thematisiert und die Betroffenen wieder einmal allein gelassen.

Aysun Bademsoy zeigt in ihrem Film eindringliche Porträts von Menschen, die mit ihrer Trauer und Verzweiflung sich selbst überlassen wurden. Sie setzt die Angehörigen der Opfer in den Mittelpunkt. Eine von ihnen ist Elif, die Witwe von Mehmet Kubaşik, der am 4. April 2006 von Mitgliedern des NSU in seinem Kiosk in Dortmund ermordet wurde. Der Dokumentarfilm begibt sich die auf die Suche nach Spuren. Spuren – das sind nicht nur die Hinweise, die Verbrecher am Tatort hinterlassen, sondern auch die Verletzungen und Narben, die ihre Taten bei den Angehörigen der Opfer, in den migrantischen Gemeinschaften und in der gesamten deutschen Gesellschaft verursachen.

Die Veranstaltung ist beendet.