Die ehrenamtliche Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Märkisch-Oderland des AJP 1260 e.V. hat die Auswertung rechter Vorfälle 2021 in Märkisch Oderland veröffentlicht. Insgesamt wurden 230 Vorfälle im gesamten Landkreis erfasst.
Im Vorjahr waren es noch 107 Vorfälle. Die dokumentierten Fälle reichen dabei von Propaganda über Bedrohungen und Beleidigungen bis hin zu Angriffen.
Mit 92 Vorfällen machen rechte Veranstaltungen den Großteil bei der Art der Vorfälle aus. Der zweite große Anteil (89 Vorfälle) sind rechte Propaganda-Vorfälle , welche sich über den gesamten Landkreis erstrecken. „Dies sind vor allem Sticker und Flyer mit rassistischen Inhalten und von rechten Parteien wie dem III.Weg oder der NPD“, so Tom Kurz, der ehrenamtlich in der Beratungsstelle aktiv ist. Neben Propaganda gab es auch Veranstaltungen wie gemeinsame Wanderungen Landkreis. Dies lässt darauf schließen, dass die Organisationen Personen neu anwerben oder reaktivieren konnten.
Ein trauriger Höhepunkt sind die neun rechten Angriffe. Vier davon sind rassistisch motiviert So wird am 6. Mai 2021 ein Standbetreiber auf dem Wochenmarkt in Bad Freienwalde rassistisch beleidigt und körperlich bedrängt. Am 1. Oktober 2021 wird eine Person in Müncheberg auf dem Supermarktparkplatz erst rassistisch beleidigt und dann mit einer Axt angegriffen. Tom Kurz sieht hier auch die Kommunen in der Verpflichtung: „Rechte Gewalt ist auch hier im Landkreis erschreckend real. Hier braucht es zivilgesellschaftliche Stärkung und klare Solidarität mit Betroffenen.“